eating disorder recovery coaching
Wir kennen bestimmt alle mindestens eine Person, die sehr wählerisch beim Essen ist, ich kenne Personen, die beispielsweise kein Obst mögen, keinen Knoblauch, kein Vollkorn, keine Nüsse und Saaten, usw. Besonders bei kleinen Kindern können wir häufig beobachten, dass sie bei der Lebensmittelauswahl eher “picky” sind. Par Tout ist das nichts Schlimmes – wir alle haben Lebensmittel, die wir vorziehen und solche, die wir nicht unbedingt brauchen. Einige EXTREM wählerische Esser leiden jedoch möglicherweise auch an einer Essstörung – der Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder” kurz: ARFID.
Mit Sicherheit gibt es mindestens ein Lebensmittel, das du absolut nicht ausstehen kannst. Mich kannst du beispielsweise mit Rosenkohl, purer Milchschokolade, Wirsing, Knödel und Butter aus Kuhmilcherzeugnissen jagen. Einfach, weil ich entweder den Geschmack, die Konsistenz oder das Aussehen nicht mag. Das allein ist kein Problem und kann zu einem “normalen Essverhalten” gehören.
In der Kindheit kommt es sehr häufig zu wählerischen Essgewohnheiten. Beispielsweise beginnen die Heranwachsenden etwa zu Beginn der Schule wählerischer zu werden und eher Kohlenhydrate zu bevorzugen – denn diese fördern das Wachstum. Die meisten wachsen jedoch über ihre Empfindlichkeit heraus. Der Appetit und die Flexibilität steigt mit der Pubertät und die Auswahl an Lebensmitteln wird immer breiter.
Betroffene von ARFID zeigen häufig bereits im Kleinkindalter erste Anzeichen. Beispielsweise haben sie Schwierigkeiten auf Mischnahrung umzusteigen, wollen nichts neues ausprobieren und sind bei “knusprigen” und “matschigen” Dingen besonders empfindlich. Kinder schaffen es dennoch meist ihren Ernährungsbedarf zu decken.
Die Diagnosektiterien für ARFID lauten gemäß des DSM-IV folgendermaßen:
Nachdem wir nun also den Unterschied zwischen normalem wählerischem Essen und der Essstörung geklärt haben, lass uns einmal anschauen, wer besonders anfällig für die Entwicklung von ARFID ist. Häufiger ist die Störung bei Kindern und Jugendlichen – kann jedoch auch im Erwachsenenalter auftreten. Die Störung scheint eine größere Anzahl an Männern zu umfassen als Anorexie und Bulimie.
Die Folgen von ARFID können sich langfristig auf negativ auf die Gesundheit und das Wachstum auswirken. Je nach Schweregrad der Mangel- und Unterernährung sollte eine Magensondenernährung in Betracht gezogen werden, um die Vitalwerte zu stabilisieren.
In einer kognitiven Verhaltenstherapie sollten die mit ARFID verbundenen psychischen Probleme wie Angstzustände behandelt werden. Ein Ernährungsberater kann dabei helfen einen ausgewogenen Ernährungsplan zu erstellen, und dabei unterstützen, sich nach und nach den vermiedenen Lebensmitteln zu stellen (Exposition).
Bei ARFID ist oftmals das Ziel, dass die Person sich wieder halbwegs gesund und ausgewogen ernähren kann, auch wenn das eventuell bedeutet, dass sie nie den “Regenbogen” essen wird oder das Essen wie andere Peers lieben oder genießen kann.
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