food for thought, brain food and nourishing food
Anorexia nervosa (umgangssprachlich auch Magersucht), ist in der Regel jedem ein Begriff. Wenn auch nicht immer die Vorstellung einer abgemagerten Person der Realität entspricht, wissen wir, dass Anorexia Nervosa mit der Essenseinschränkung zu tun hat. Was aber ist Orthorexia? Der Begriff wurde erst 1998 geprägt (Anorexia Nervosa, wenn auch unter anderem Namen wurde bereits im 18. Jahrhundert thematisiert). Hier soll es also um die Unterschiede und Überschneidungen von Anorexia und Orthorexia gehen.
Hey, ich frage mich, ob eine Person beides haben kann: Anorexia und Orthorexia nervosa? Ich esse ausschließlich "clean" und kleine Portionen, um Gewicht zu verlieren.
Anorexia nervosa ist eine Essstörung, die durch Gewichtsverlust (oder fehlende angemessene Gewichtszunahme bei heranwachsenden Kindern) gekennzeichnet ist; Schwierigkeiten, ein angemessenes Körpergewicht für Größe, Alter und Statur aufrechtzuerhalten. Bei vielen Betroffenen liegt außerdem eine Körperschemastörung vor. Menschen mit Anorexie schränken ihre Kalorienzufuhr und Auswahl an Lebensmitteln stark ein. Einige Betroffene greifen zudem auf kompensatorische Verhaltensweisen wie exzessives Bewegen/Sport-machen, Erbrechen und Abführmittel zurück. Entgegen der Annahme, dass alle magersüchtigen Personen lediglich ihr Essen einschränken (Typ I „restrictive subtype“), gibt es auch den Subtyp II „binge-purge-subtype“, bei dem sowohl Essanfälle und Binge-Episoden als auch kompensatorische/restriktive Episoden auftreten.
“Anorexia is the number 1 mental illness with most deaths, but just for educational purposes, it is NOT the only eating disorder. There are binge eating disorder, orthorexia and many others that go beyond being skinny”
“I did not expect her to completely fall into orthorexia. She would tell you that she is following a “healthy lifestyle,” while instead this is absolutely disordered and terrible to see!”
Orthorexia nervosa beschreibt eine pathologische Besessenheit von einer „perfekten“ Ernährung. Sie kennzeichnet sich durch eine restriktive Ernährung, ritualisierte Essgewohnheiten und eine strikte Vermeidung von Lebensmitteln, die als ungesund oder unrein angesehen werden. Entgegen der Intention, möglichst gesund und fit zu leben, kann Orthorexia nervosa zu Ernährungsmängeln, medizinischen Komplikationen und einer eingeschränkten Lebensqualität führen. An einer Orthorexie zu leiden bedeutet also mehr als nur „gesund“ zu essen.
Warnhinweise, dass jemand an einer Orthorexie leiden könnte:
"I am extremely annoyed by wellness-related and clean eating-related accounts on social media, because these are just trying to mask orthorexia nervosa”
Die wichtigsten Faktoren, die die Entstehung und Aufrechterhaltung beider Essstörungen beeinflussen, sind Perfektionismus und Kontrolle. Anorexia und Orthorexia nervosa führen zu einem übermäßigen Fokus auf ernährungsbezogene Themen. Im Folgenden sind zusätzliche Anzeichen und Symptome aufgeführt, die sowohl bei Anorexia nervosa als auch bei Orthorexia nervosa auftreten können:
Anorexia und Orthorexia teilen den gleichen Wortstamm „rexia“, welcher im Griechischen so etwas wie „Hunger“ bezeichnet. Allerdings unterscheiden sich die beiden Störungen in vielerlei Hinsicht, was wir auch an den Wortteilen „Ana“, was in etwa „ohne“ bedeutet und „Ortho“, das „richtig“ bedeutet. Das impliziert, dass Betroffene von Anorexia Nervosa ihre Essensmengen drastisch einschränken/kontrollieren und Betroffene von Orthorexia extreme Maßnahmen vollstrecken, um ausschließlich „clean“ essen zu können. Der Fokus bei Orthorexia liegt nicht auf dem Körper(-gewicht), vielmehr der „Gesundheit“.
Bei Betroffenen von Anorexia ist der Essensfokus dadurch charakterisiert, dass sie strikt darauf achten, wie sich bestimmte Lebensmittel und Essessmengen auf das Körpergewicht und das Aussehen auswirken
Die Therapie und Aspekte der Recovery ähneln denen bei der Behandlung von einer Anorexia. Es ist unvermeidlich, dass die Personen sich ihren Ängsten stellen und Fear Foods abarbeiten. Es empfiehlt sich gleichzeitig darauf zu schauen, woher der Wunsch nach Gesundheit und Fitness kommt und welche Ernährungsmythen tatsächlich wahr sind. Es empfiehlt sich eine Psychotherapie sowie auch eine Ernährungstherapie, in der gelernt werden kann, wie das angeeignete Wissen über Ernährung in einer Art und Weise angewendet werden kann, welche dich dabei unterstützen deine Lebensziele und -zufriedenheit unterstützen.